„An dem Windpark bin ich beteiligt. Von dort beziehe ich meinen Strom. Von dort bekomme ich einen Gewinnanteil. Er ist auch mein Windpark.“ - könnte es schon bald auch in Rodenberg heißen.
Tatsächlich hat wpd für den Erfolgsfall eine der geplanten vier Anlagen für betroffene Bürger:innen reserviert. Aber wie soll das funktionieren? Hier das favorisierte Modell, für das die Akteure ihre Bereitschaft formuliert haben.
Die Betreibergesellschaft verkauft der BürgerEnergieGenossenschaft Schaumburg eG (BEnGSHG) eine der Anlagen zu absoluten Vorzugskonditionen.
Doch woher kommen die Millionen für den Kauf der Anlage? Bürger:innen erwerben Anteile an der BEnGSHG. Das Eigenkapital und ein glasklarer Finanzierungsplan sind die Grundlage für die Beschaffung des erforderlichen Kredits.
Die Strommengen werden der Energie Nordschaumburg zur Verwertung zugeführt. In enger Abstimmung mit der BEnGSHG und den Bürger:innen werden die Regeln festgelegt, nach denen der Strom in der Region vermarktet wird. Ein Beispiel könnte sein: Je betroffener Wohneinheiten sind, desto niedriger der Strompreis.
„Das stimmt doch alles nicht. Der Strom aus dem Windpark ist es nicht, der aus meiner Steckdose kommt!“ Der Kritiker hat recht. Das Stromnetz ist wie ein großer Mühlteich, in den alle einspeisen und zur kontinuierlichen die Abnehmer kontinuiertlich versorgt werden. Hier speist das ungeliebte Kohlekraftwerk ebenso ein wie der Windpark Rodenberg es tun würde. Der Strom verbreitet sich in Lichtgeschwindigkeit im Verteilnetz. Dennoch: Der Grünstrom aus Rodenberg verdrängt den Kohlestrom. Und das ist das Ziel. Vermeidung von CO2-lastiger Stromerzeugung, Verringerung der Abhängigkeiten von Staaten wie Russland oder anderen Autokratien. Je schneller, desto besser.
Der Strom im Norden soll preiswerter werden. Die Politik hat endlich erkannt, dass die Netzentgelte im Norden höher als im Süden sind. Das soll geändert werden. Das ist überfällig.